Nach den Tagen in Las Vegas, Los Angeles (Hollywood und Venice Beach), sowie einer abenteuerlichen Fahrt über die California State Route 1, sind wir in Monterey angekommen. Leider waren wir erst viel später als geplant dort und hatten somit keine Zeit mehr, uns etwas anzuschauen.
Am Morgen des Freitag, den 06.03.2009 sind wir dann nach Palo Alto ins Silicon Valley gefahren um unserem Termin bei facebook nachzukommen. Wir haben mit mehreren Teams aus verschiedenen Abteilungen zusammen gesessen und geredet, die Kampagne ausgewertet, sowie ein wenig Brainstorming zu zukünftigen Kampagnen ähnlicher Art betrieben. Facebook-Gründer und Chef Mark Zuckerberg hat sich ca. 10 Minuten für einen knappen Small-Talk Zeit genommen, um uns in Palo Alto persönlich zu begrüßen, das kann man nachlesen bei Manuel. Leider dürfen weitere Informationen dazu nicht öffentlich gemacht werden, eben so wenig durften wir innerhalb der Gebäude groß rumfotografieren. Von daher wars das schon zum Thema “Facebook-Tag”.
Wir waren für 6 Nächte in San Francisco und sind in North Beach am Broadway im Green Tortoise Hostel abgestiegen (25 Dollar pro Nacht). Ein nettes und gemütliches Hostel, das Zimmer hätte größer sein können, denn wir sind ständig über unsere Koffer gestolpert. Am Wochenende ist ein Zimmer mit Blick auf den Broadway eher Horror als Segen, weil die Fenster einfach nur in Holz gefasstes Glas sind. Nix mit Isolierung und so. Dort ist es ja fast immer warm. „Laut“ ist also untertrieben! Ansonsten schön. Blick auf die Skyline, Clubs, Cafes, Bars und Restaurants vor der Tür, was will man mehr?
Auf der bisherigen Tour durch Las Vegas und Los Angeles war ich ja mit Alex und Manuel unterwegs. In San Francisco sind dann Marko von der Berliner Marketingagentur smaboo und Aaron (Platz 1-Abräumer der facebook-Kampagne) zu uns gestoßen. Freitagabend waren wir noch im Thai Spice (Polk Street) sehr lecker essen. Hier mal auf der Karte die bisherige Tour, ohne Rumfahrerei in den Städten.
Samstagmorgen haben alle rumgejammert, dass sie müde sind, aber Marko und ich sind, der Müdigkeit zum Trotze, um 9 Uhr aufgestanden und direkt zur Golden Gate Bridge gefahren. Östlich der Brücke ist am Ufer ein Park, in dem wir rumspaziert sind. Danach sind wir noch ein bisschen durch San Francisco gefahren um uns die Straßen anzugucken. Zugegebenermaßen hats natürlich auch Spaß gemacht, mit unserem 6.0 l V8 Cadillac SRX die Berge hoch- und runter zu fahren. Das ist ähnlich einer Achterbahn, die man selbst steuert. So waren wir auf der berühmten Lombard Street, sowie der California Street unterwegs, das ist DIE Straße in San Francisco, die man sieht, wenn in San Francisco irgendwie Filme gedreht werden. Aktuell auch zu bestaunen im Werbespot (0:25 – 0:32 min) für den neuen Audi S4 (Werbespot bei Youtube).
Gemeinsam sind wir dann später über die Golden Gate Bridge zu den Muir Woods gefahren, wo die größte Baumart der Welt wächst. Über die Golden Gate Bridge nach Norden zu fahren, ist kostenlos. Nach Süden werden (Stand: März 2009) 6 Dollar kassiert. Die Umfahrung würde mehrere Stunden kosten…
Einige Tage später war ich mit Marko noch auf Alcatraz, dem ehemaligen Gefängnis, dessen Kulisse man aus einigen Filmen kennt. (Fotos, siehe unten) Soviel steht fest: Wenn man mal in San Francisco ist, dann ist Alcatraz ein muss. Die Kulisse ist sehr beeindruckend und immerhin ein historischer Teil der Stadt. Tickets gibts hier.
San Francisco ist definitiv die mit Abstand aufregendste Stadt auf der bisherige Reise und sehr beeindruckend. Gibt es einen Ort auf der Welt, an dem die Kreativität höhere Wellen schlägt oder die Menschen noch entspannter und relaxter sind? Ich wüsste nicht wo. Die Berliner unter Euch werden dieses „easy going“-Leben kennen, wie man es in Friedrichshain und Prenzlauer Berg lebt. Und San Francisco ist genau so – also die ganze Stadt ist so wie Friedrichshain, könnte man meinen. In allen anderen Städten der bisherigen Tour kann man die Fastfood-Restaurants in den Stadtzentren schon gar nicht mehr zählen. In San Francisco sucht man verzweifelt ein McDonalds, wenn man mal ein Milkshake will (kommt häufiger vor bei mir – zu mal das amerikanische Erdbeershake viel intensiver schmeckt).
In San Francisco findet man auch eher Läden, in denen Obst verkauft wird (in LA eher schwierig) und Restaurants für gesundes Essen. Wenn die Sonne scheint, sind die Parks voll mit Leuten, die zusammensitzen, was trinken, und ja, kiffen. Gekifft wird in San Francisco so ziemlich überall, es vergeht kein Tag, an dem man nicht mind. 1 Mal irgendwo den Geruch von M mitbekommt. Ich persönlich bin ja nun gar kein Freund von solchem Zeug, aber in San Francisco ist das eben so.
Dafür inspirieren viele Künstler und Designer die Stadt mit ihren Bildern, Zeichnungen, Fotografien oder eigenen Klamotten. Kleine Boutiquen und Ateliers prägen das Bild in den Einkaufsstraßen (das nötige Kleingeld für 800 Dollar teure Strickjacken sollte man jedoch einplanen). San Francisco ist eine kleine Welt für sich, die den Fastfoodwahn in den USA nicht mit macht und ihr komplett eigenes Ding macht. Dazu kommt der wirtschaftliche Faktor, dass das nahe liegende Silicon Valley viele Jobs bietet, in den man mehr als gutes Geld verdient. Wohnungen in San Francisco kosten gut und gerne mal 2.000 – 3.000 Dollar im Monat und der Lebensunterhalt für normale Produkte im Supermarkt liegt geschätzte 20-25 % über deutschem Niveau. Insbesondere gesundes Essen, wie Obst, ist deutlich teurer.
San Francisco ist wirklich ein toller Ort, um dort zu leben. Das Silicon Valley bietet mit seinen großen Konzernen sowie zahllosen Start-Ups, die immer wieder aus dem Boden schießen, exzellente Verdienstmöglichkeiten, wenn man in einem jungen und kreativen Technologieunternehmen arbeiten möchte und die nötige Ausbildung hat. Ohne Studium geht hier nichts. Dazu kommt, dass 9 Monate im Jahr recht warmes Klima herrscht, der Pazifik vor der Haustür ist und die Berge zum Skifahren nur wenige Autostunden entfernt sind. Die Autofahrt nach Los Angeles über die 1 ist traumhaft und so ziemlich jeder San Franciscan kann von ihr berichten.
Eine geile Stadt. Eine tolle Landschaft im Umland. Das Meer zum Baden und die Berge zum Ski fahren. Was für eine reizende Kombination! San Francisco ist wirklich ein beeindruckender Fleck auf der Landkarte.
Die Stadt hat definitiv ein besseres Nahverkehrssystem als Los Angeles, aber als verwöhnter Berliner ist auch das noch zu schwach. Es gibt neben Bussen und BART (eine Art U-Bahn, die den ganzen Bereich um die Bucht abdeckt, aber nur 4 Stationen in der Innenstadt hat), sowie Straßenbahnen und dem CalTrain (Eine Art Regionalbahn, die bis ins Silicon Valley reicht) die berühmten Cable Cars. Die Cable Cars sind diese Straßenbahn ähnlichen Teile, die die Berge hoch und runter fahren. Wie man sie eben aus Filmen und Bildern von/mit/über San Francsico kennt. Fahrten kosten pro Strecke 5 Dollar und sind damit eine Mischung aus Touri-Highlight und teurem Spaß. Zum täglichen Dauer-Transportmittel werden die Cable Cars also definitiv nicht. Nachteil am Nahverkehrsystem: Jedes Transportmittel hat eigene Betreibergesellschaften und man muss beim Umsteigen ständig neue Fahrkarten kaufen.
Ich habe mir für San Francisco den Lonely Planet-Reiseführer gekauft und das hat sich ausgezahlt. Von Shopping-Tipps um die Haight Street und Market Street, sowie viele Tipps für Clubs und Restaurants, war alles dabei, was mein Herz höher schlagen lassen konnte.
Effektiv waren es nun 5 Tage, die wir in San Francisco nutzen konnten. Für Los Angeles haben die 3 Tage zugegebenermaßen vollkommen ausgereicht, aber in San Francisco hätte ich gut und gerne noch eine Woche länger bleiben können.
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